Eine Studie aus dem Jahre 2016 belegt die Wirksamkeit einer Behandlung von Myopie mit Atropin.
In dieser Studie behandelte man 400 unter Myopie leidende Kinder mit Atropin. Die Kinder wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam 5 Jahre lang eine andere Konzentration von Atropintropfen. Ziel war es die Wirkung und Nebenwirkungen der verschiedenen Atropinkonzentrationen nachzuweisen.
Verwendet wurden Atropinkonzentrationen von 0,5%, 0,1% und 0,01%. Die Tropfen wurden 2 Jahre lang, einmal täglich in beide Augen verabreicht. Der Behandlung folgte ein Jahr Pause, dem eine Untersuchung der Myopieprogression folgte. Zeigte sich eine Myopieprogression von mehr als −0.50 Dioptrien, wurden sie weitere 2 Jahre mit einer Atropinkonzentration von 0,01% behandelt.
Es zeigte sich, dass die geringste Atropinkonzentration von 0,01% am effektivsten wirkte und dabei die geringsten Nebenwirkungen aufzeigte. Hohe Konzentrationen von Atropin wiesen nicht nur unerwünschte Nebenwirkungen auf, sondern scheiterten auch an einer nachhaltigen Wirkung. So zeigten die Kinder, die mit einer Atropinkonzentration von 0,5% behandelt wurden, nach der einjährigen Ruhephase eine vergleichsweise starke Myopieprogression.
Wie wirkt Atropin bei einer progressiven Myopie?
Wie genau Atropin eine Myopieprogression verhindert bzw. verlangsamt ist eigentlich bekannt. Atropin zeigt zwei Wirkungen. Einerseits hemmt Atropin den Parasympathikus, indem es den Neurotransmitter Acetylcholin bindet. Verspannungen werden auf diese Weise gelöst. Es liegt also nah, dass Atropin den durch eine „moderne“ Lebensweise ausgelösten Nahstress lösen hilft.
Siehe hierzu auch: Myopie bei Kindern.
Darüber hinaus wirkt Atropin entzündungshemmend. So weist eine Studie (Role of Chronic Inflammation in Myopia Progression: Clinical Evidence and Experimental Validation) vom Juli 2016 nach, dass eine Myopie oft mit einer chronischen Entzündung einhergeht. In der Studie zeigte man, dass eine Eindemmung der Entzündung auch das Fortschreiten der Myopie hemmt.
Eine Behandlung der Myopie sollte also immer ganzheitlich erfolgen. Eine Unterbindung der Entzündung ist ebenso wichtig, wie die Vermeidung von Nahstress. Grundsätzlich ist eine gesunde Ernährung, bei der Zucker möglichst eingeschränkt werden sollte förderlich. Für Fragen oder eine begleitende Behandlung rufen Sie uns bitte an.